Aus Anlass seines 90-jährigen Bestehens veranstaltete der der Internationale Tennis Club von Frankreich Mitte September eine sogenannte IC Week im mondänen Urlaubsort Le Touquet Paris Plage an der nördlichen französischen Atlantikküste.

Bei den Herren wurde um die „Windmill Trophy“ mit jeweils 2 Einzeln in der offenen Klasse, 2 Einzeln in der AK 45+ und 2 Doppeln gespielt. 10 IC-Teams gingen an den Start. Der IC aus Deutschland, der diesen Wettbewerb zuletzt 2017 in Berlin gewann, war Titel-Verteidiger, jedoch durch kurzfristige Absagen in der offenen Klasse von Beginn an gehandicapt. Zwar hatten wir mit Michael Berrer den überragenden Akteur in unseren Reihen; als 2. Spieler in der offenen Klasse musst jedoch jeweils ein Akteur aus der Reihe der AK 45 Spieler (Rainer Marzenell, Stefan Burchard, Christoph Parringer, Christopher Rummel) einspringen. Zu allem Überfluss erlitt Christoph Parringer in seinem ersten Spiel nach gewonnenem ersten Satz einen Sehen-Abriss in der Schulter und Rainer Marzenell musste nach seinem 2. Einzel wegen einer entzündeten Achillessehne die Segel streichen. Der Wettbewerb wurde nach 2 Tagen eine „Mission Impossible“ für unser Team.

Das erste Spiel gegen Irland endete nach einem geschenkten Doppel 3:3, aufgrund des dennoch besseren Satzverhältnisses ging der Sieg an unser deutsches Team. Das Halbfinale gegen Belgien war heiß umkämpft, Berrer und Burchard gewannen ihre Einzel, am Ende gingen jedoch die Belgier mit 4:2 als Sieger vom Platz.

Unser abschließendes Spiel um den 3. Platz gegen Großbritannien war an Dramatik kaum zu überbieten. Wegen der erwähnten Verletzungen gingen2 Punkte ohne Spiel an die Briten. Burchard verlor sein Einzel zum 0:3. Dann kam die Wende. Rummel gewann völlig überraschend das 2. Einzel in der offenen Klasse, Berrer folgte mit einem souveränen Sieg, und auch das Doppel konnten Berrer und Rummel mit 7:5 und 7:6 für sich entscheiden. So hieß es denn am Ende doch noch 3:3 bei jeweils 6:6 Sätzen. Ein Champions-Tiebreak musste gemäß den Regeln darüber entscheiden, wer Bronze gewinnt. Und auch hier war das deutsche Team Berrer/Burchard mit 10:2 erfolgreich. Die Windmill-Trophy gewann IC Frankreich gegen IC Belgien.

Ähnlich dramatisch ging es bei den Seniorinnen um die „Mercelis-Trophy“ zu, wo jeweils 1 Einzel in der offenen Klasse, ein Einzel in der AK 40+ und ein Doppel gespielt werden. An 2 gesetzt traf das deutsche Team mit Svenja Weidemann und Claudia Hoffmann-Timm auf den IC Großbritannien mit der früheren WTA Top 100 Spielerin Katie o´Brian. Gegen diese verlor Weidemann nach starkem Beginn 3:6 und 2:6. Hoffmann-Timm ließ Ahl mit 6:2 und 6:0keine Chance. Im entscheidenden Doppel gewannen unsere Spielerinnen den ersten Satz mit 6:0, mussten letztlich aber doch in den Tiebreak. Dort reichte eine 6:2 Führung nicht aus, am Ende hieß es 8:10. Schade, denn die Aufgabe im Finale (gegen den IC Frankreich) wäre leichter gewesen.

Im Spiel um den 3. Platz kam es zur Revanche des Finales 2017, wo damals der IC Luxemburg als Sieger vom Platz ging. Erneut trat der IC Luxemburg mit Anne Kremer (Ex Top 20 WTA) an, doch auch sie war gegen unsere stark spielende Claudia Hoffmann-Timm ohne Chance. Das Einzel in der offenen Klasse gewann die ebenfalls in bester Form spielende Svenja Weidemann gegen Laura Correa. Mit 2:0 gelang die mit Bronze veredelte Revanche.

Michael Berrer wurde für seine Leistungen und sein Verhalten „on and off court“ vom IC Frankreich beim Gala-Dinner in besonderer Weise geehrt.

Die nächste IC Week wird 2021 in den USA (voraussichtlich in Washington DC) stattfinden.