Sportlich hochwertig, perfekt organisiert und ein phantastisches Ambiente – das sind schon immer die Merkmale des jährlich Ende Mai in Barcelona ausgetragenen Potter Cup gewesen. Zur professionellen Organisation, die den Standard der meisten internationalen SeniorenWettbewerbe bei weitem übertrifft, und der beispielhaften Gastfreundschaft des spanischen IC sowie des katalonischen Tennisverbandes, die die Teilnehmer immer zu zwei stimmungsvollen Abendessen einladen, ist bei dieser Veranstaltung das jederzeit freundschaftliche Verhältnis der Spieler untereinander bei gleichzeitig sportlich höchstem Niveau hervorzuheben. Zu Recht nimmt diese Veranstaltung deshalb den Rang einer inoffiziellen „IC-Weltmeisterschaft“ ein.

Erstmals waren in diesem Jahr 12 Nationen der Einladung des spanischen IC und seines Präsidenten Juan Maria Tintore in den luxuriösen Real Club de Polo gefolgt. Obwohl unsere Mannschaft des deutschen IC ebenfalls nur aus den vorderen Ranglistenspielern der Altersklassen 45 bis 55 bestand, warenTeams wie Brasilien, Spanien, USA und Italien noch vor uns auf der Setzliste.

Leider bescherte uns das Los nach einem überraschend leichten Auftaktsieg mit 5:0 gegen Großbritannien den Titelverteidiger und Top-Gesetzten Brasilien als Gegner im Viertelfinale. Das knappe 3:4-Ergebnis lässt erahnen, dass Heiner Seuss, Thomas Ernmrich, Peter Dinckels, Rolf Staguhn, Helmut Rudzinski und Hajo Plötz eine reelle Chance hatten, für eine Überraschung zu sorgen. Die mit mehreren Senioren-Weltmeistern angetretenen Brasilianer erwiesen sich in einem spannenden Wettkampf bei schon subtropischen Temperaturen jedoch als die Glücklicheren und sicherten sich danach mit zwei weiteren 4:3-Siegen gegen Italien im Halbfinale und gegen Spanien im Finale zum zweiten Mal in Folge den Turniersieg.

Die deutsche Mannschaft konnte sich mit zwei souveränen Siegen gegen Belgien (5:0) und Frankreich (4:1), bei denen auf die Austragung der Doppel jeweils verzichtet wurde, erwartungsgemäß in der Consolation-Runde durchsetzen und belegte in der Endwertung immerhin den 5. Platz. Vielleicht gelingt im Jubiläumsjahr 2002, in dem der Potter Cup zum 30. Mal ausgetragen wird, wieder einmal eine Finalteilnahme oder sogar – wie zuletzt 1997 – ein Sieg.

Die Ergebnisse der deutschen Mannschaft im einzelnen:

Deutschland-Großbritannien 5:0
Seuss-Drysdale 6:4,6:3
Emmrich-Greatex 6:2, 6:3
Staguhn-Cuthbertson 6:2,6:2
Rudzinski-Clark 6:2,6:2
Plötz-Partridge 6:4,1:6,6:4

Deutschland – Brasilien 3:4
Seuss – Barbosa 3:6,3:6
Emrnrich-Goes
2:6,7:5,6:4
Dinckels-Guedes 2:6,3:6
Staguhn-Wilduran 6:4, 6:4
Rudzinski -Ufer 6:0,0:6,6:0
Seuss/Emmrich -Barbosa/Soares 2:6,3:6
Staguhn/Rudzinski -Guedes/Wildman 7:5,7:5

Deutschland – Belgien 5:0
Seuss-Rae 7:5,6:3
Dinckels – Goudsmet 6:2,6:2
Staguhn-Van Mulder 6A;6:2
Rudzinski-DeKaey 6:1,6:2
Plötz-Gustih 6:2,6:1

Deutschland – Frankreich 4:1
Seuss-Lemoine 6:4, 6:4
Emmrich – Beust 6:4,7:5
Dinckels – Hardouin 2:6,3:6
Staguhn-Berges 6:1,6:2
Plötz-Lemal 7:5,6:1