Hattrick im „International Tennis“ bedeutet – in Anlehnung an den Fußballsport – , wenn von einem IC-Club innerhalb ein und derselben IC-Woche alle 3 Trophies (Mercelis-, Windmill- und Columbus-Trophy) hintereinander gewonnen werden.

Dies ist dem deutschen IC-Team im Rahmen der diesjährigen IC-Week in Mexico City im April gelungen. Erschwerend kam in Mexico hinzu, dass ein Tennisturnier auf 2300m Höhe mit drucklosen Wilsonbällen eine besondere Qualität hat und von dem bei uns auf Meereshöhe gespielten Tennis deutlich abweicht: man war immer wieder erstaunt, wie leicht ein kaum berührter Ball ins Aus „segeln“ konnte. Besonders bemerkbar machte sich dies im Laufe der Zeit durch eine schleichende Unsicherheit beim zweiten Aufschlag: die „Doppelfehlerrate“ war deutlich höher als sonst.

Trotzalledem, das deutsche IC-Team nahm diese Herausforderung an; schließlich wurde die seit 1948 ausgespielte Windmill-Trophy (2 Herren unter 40, 2 Herren über 40) von Deutschland noch nie gewonnen, ebenso wie die seit 1992 ausgetragene und von Mexico gestiftete Columbus Trophy (2 herren 55, 2 Herren 65). Die Mercelis Damen Trophy (1 Dame unter 40, 1 Dame über 40) wurde einmal (im Jahr 1997) von einem deutschen Team gewonnen.

Insgesamt nahmen 16 Internationale Clubs aus der ganzen Welt teil. Die Durchführung der Veranstaltung auf 4 verschiedenen Tennisanlagen (Aleman, France, Reforma, Bosques) wurde von unseren mexikanischen Tennisfreunden hervorragend organisiert.. Unser Damenteam (mit Andrea Betzner, Heidi Eistelehner, Dagmar hellwegen) war an Nr.3 gesetzt und kam nach Siegen über mexico B und Frankkreich mit je 3:0 ins Finale gegen USA. Hier wurde großartiges Damentennis geboten. Nachdem Heidi Ihr Einzel denkbar knapp in 3 Sätzen gegen Fishburne verloren hatte, glich Andrea gegen die 26-jährige starke Amerikanerin Creighton mit einem 3-Satz-Sieg zum 1:1 aus. Andrea spielte auch im abschließenden, entscheidenden Doppel eine dominierende Rolle und sorgte mit Ihrer Doppelpartnerin Heidi mit einem 6:3 im 3. Satz für den Gesamtsieg in der Mercelis-Trophy.

In der Windmill-Trphy, die im IC seit 1948 ausgetragen wird, war das deutsche Team (mit Stefan Fasthoff, Stefan Heckmanns, Norbert Henn, Thomas Emmrich und Kapitän W.A. Hofer) nicht unter den ersten 4 gesetzten Teams. Nach einem 5:1-Sieg über Belgien war in der zweiten Runde über Mexico A die schwerste Hürde zu nehmen. Nach 3:3 nach den Matches und 8:6 in den Sätzen fiel der Sieg auch denkbar knapp aus. Italien, an Nr. 1 gesetzt, wurde im Halbfinale souverän mit 5:1 geschlagen und im Finale gegen Australien stand der Sieg bereits nach 4 gewonnenen Matches fest. Alle 4 Spieler präsentierten sich in Topform und und gaben gegen erstklassige Gegner keinen Satz ab. Insbesondere unsere neuen IC-Mitglieder trugen durch hervorragende Leistungen zum Gesamtsieg bei..Dabei gewann Stafan Fasthoff u.a. gegen deutlich jüngere Spieler, die in der ATP-Rangliste noch unter den ersten 200 platziert waren. Insgesamt ein schöner Erfolg für das von Wolfgang Hofer gecoachte IC-Team.

Auch die Columbus-Trophy-von Mexico gestiftet und seit 1992 ausgetragen.brachte spannende Matches. Unser an Nr. 2 gesetztes team (mit Harald Elschenbroich, Bernd Reinholz, Bodo Nitsche, Klaus Haas) schlug zunächst Holland mit 5:0, im Halbfinale die starken Mexikaner mit 4:2 und musste im Finale gegen Frankreich bis zum letzten Satz um den Gesamtsieg kämpfen.

Die „Oldies“ Nitsche/Haas sorgten schließlich mit einem 6:2, 6:7, 6:0-Sieg über die französische Paarung Sears/Sarrall für den 4:2-Gesamtsieg.
Auch das gesellschaftliche und kulturelle Programm während der IC-Woche wurde höchsten Ansprüchen gerecht: es wurden interessante Touren im Beiprogramm angeboten (Busfahrten zu den Pyramiden, nach Puebla), ein Ballettabend, fast jeden Abend ein offizielles Dinner, eine private Einladung bei unserem mexikanischen IC-Mitglied Roberto Hess und am letzten Abend die Siegerehrung im Innenhof eines antiken Klosters (Colonial San Hipolito Monstery). IC-Teamdelegierter Bodo Nitsche übereichte im Namen des IC-Teams von Deutschland einen Silberteller und bedankte sich bei Manuel Mestre, dem Präsidenten des IC von Mexico, für die großartige Veranstaltung und die herzliche Gastfreundschaft. Als neue, ehrenhalber in unserem Club geführte IC-Mitglieder wurden von Mexico der Vize-Präsident Luis Riefkohl sowie Mrs. Maluca Llamas aufgenommen, die selbst für mexico in der Mercelis-Trophy spielte und Tochter des früheren Davis-Cup-Spielers mario Llamas ist. In den IC von Mexico wurden Heidi Eisterlehner und Bodo Nitsche als auswärtige Mitglieder aufgenommen.

Der IC von Mexico hat mit dieser IC-Week für zukünftige IC-Veranstaltungen Maßstäbe gesetzt, die beispielhaft sind und schwer zu überbieten sein werden.