Jubiläen sind für die nationalen ICs immer Anlass, einen der großen internationalen IC-Wettbewerbe auszurichten. Das 75-jährige Bestehen des IC of the Netherlands war deshalb eine willkommene Gelegenheit für unsere holländischen Nachbarn, in der ersten Augustwoche die IC-Familie zu Windmill Trophyì und Mercelis Trophy einzuladen. Auch die erfahreneren Teilnehmer derartiger Veranstaltungen waren voll des Lobes für die Gastgeber, die in puncto Organisation, Herzlichkeit und Ideenreichtum höchste Maßstäbe gesetzt haben.

Allein die Abwicklung des sportlichen Programms erforderte Generalstabsarbeit, weil ein Großteil der Spiele wegen des leider auch in Holland schlechten Wetters in der ersten Augustwoche in der Halle ausgetragen werden musste. Erst der Finaltag zeigte dann allen Spielern, Offiziellen und Zuschauern, welche Stimmung diese Veranstaltung bei Sonnenschein hervorgerufen hätte.

Für die deutschen IC-Mitglieder war der Termin leider äußerst ungünstig platziert, weil in dieser Woche nicht nur die Deutschen Seniorenmeisterschaften in Bad Neuenahr, sondern auch die Herren-Bundesliga mit zwei Spieltagen stattfand, so dass eine Vielzahl von potentiellen Spielern unabkömmlich war. So konnten die bei der letzten IC-Woche in Mexiko errungenen Titel leider nicht erfolgreich verteidigt werden. Insbesondere das Windmill-Team musste anderen Nationen den Vortritt lassen, weil in beiden Altersklassen mit Stefan Fasthoff und Jürgen Fassbender jun. (unter 45 Jahre) sowie mit Jürgen Fassbender sen. und Peter Dinckels (über 45 Jahre) Spieler auf dem Platz standen, die ihren ausländischen Gegnern in erster Linie altersmäßig haushoch überlegen waren. Lediglich Stefan Fasthoff als einer der erfolgreichsten IC-Spieler der letzten Jahre konnte seine beiden Einzel im Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber Holland und in der Trostrunde gegen die Schweiz jeweils in zwei Sätzen gewinnen. Trotz großen Kampfes und guten Spiels und selbstverständlich der perfekten Betreuung durch Vater Jürgen und Mutter Marianne musste Jürgen Fassbender jun. in seinem ersten Einsatz für den IC die internationale Klasse seiner Gegner anerkennen. Besonders erwähnenswert ist hierbei das Spiel gegen Michael Feldbausch, den Sohn unseres Präsidenten, der als Leihgabe für unser südliches Nachbarland spielte und im Spiel gegen uns sowohl Einzel als auch Doppel gewann.

Bei den über 45-jährigen Spielern hatten Jürgen Faßbender und Peter Dinckels gegen die   weitaus jüngeren Holländer Michiel Schapers und Huub van Boeckel keine Chance. Im Spiel gegen die Schweiz musste sich Peter Dinckels erst nach hartem Kampf und 4:1-Führung im dritten Satz mit 5:7 geschlagen geben. Umso größeres Augenmerk verdienten unsere Damen Silke Meier-Heckmann, Dr. Carola Kintrup und Cornelia Jamin, die sich sogar zum Favoritenkreis für die Mercelis Trophy zählen durften. Zwei dramatische Einzel von Silke Meier-Heckmann und Dr. Carola Kintrup gegen die ebenfalls sehr spielstarken Engländerinnen mit Siegen jeweils im dritten Satz bescherten den Einzug ins Halbfinale gegen die

USA. Zwar konnte Carola Kintrup mit einer überzeugenden Leistung ihr Einzel ebenfalls gewinnen; die frühere Fed-Cup-Spielerin Meier-Heckmann scheiterte jedoch in zwei Sätzen gegen die ebenfalls einer Ñanderen Generationì angehörende Amerikanerin. Das anschließende Doppel wurde leider knapp verloren. Wer weiß, wie das Match ausgegangen wäre, wenn die Spiele wegen des Wetters nicht in der Halle hätten gespielt werden müssen

Gesamtsieger wurden die USA (Windmill Trophy) und Gastgeber Niederlande (Mercelis Trophy).

Das gesamte Rahmenprogramm wurde von den Holländern mit den in Deutschland gut bekannten Mark Koevermans (Präsident des niederländischen IC) und Louk Sanders (Präsident des Organisationskomitees) an der Spitze ausgesprochen herzlich und stimmungsvoll gestaltet. Besonders hervorzuheben sind die Bootsfahrt durch die Amsterdamer Grachten und täglich kleine Geschenke auf dem Hotelzimmer. Der deutsche Kapitän Peter Dinckels hatte anlässlich des official dinner Gelegenheit, sich im Namen des Internationalen Tennisclub von Deutschland bei beiden für die hervorragende Organisation zu bedanken und neben einem gravierten Silberteller ein historisches Bild mit einem Tennismotiv aus dem Jahr 1916 zu überreichen.

 

Die Ergebnisse der deutschen Mannschaft:

Windmill Trophy

Deutschland ./. Niederlande 1:5

Fasthoff ./. Wijnhoud                                                      6:4 6:2

Faßbender jr. ./.Davids                                                4:6 3:6

Faßbender sr. ./. Schapers                                           1:6 0:6

Dinckels ./. van Boeckel                                                 3:6 1:6

Fasthoff/Faßbender jr. ./. Wijnhoud/Davids             2:6 3:6

Faßbender sr./Dinckels ./. Schapers/van Boeckel             0:6 2:6

Deutschland ./. Schweiz 1:5

Fasthoff ./. de Bruyn                                                             6:1 6:1

Faßbender jr. ./. Feldbausch                                                 4:6 5:7

Faßbender sr. ./. Schmitz                                                 3:6 4:6

Dinckels ./. Häberli                                                             7:5 2:6 5:7

Fasthoff/Faßbender jr. ./. de Bruyn/Feldbausch             3:6 6:2 6:7

Faßbender sr./Dinckels ./. Schmitz/Häberli                         3:6 2:6

Mercelis Trophy

Deutschland ./. Groß-Britannien 2:1

Meier-Heckmann ./. Jelfs                                                 7:5 2:6 7:6

Kintrup ./. Stewart                                                             6:1 4:6 6:3

Meier-Heckmann/Jamin ./. Jelfs/Stewart                         1:6 1:6

Deutschland ./. USA 1:2

Meier-Heckmann ./. DiSesa                                                 4:6 1:6

Kintrup ./. Bronson                                                             6:2 6:1

Meier-Heckmann/Kintrup ./. DiSesa/Bronson             4:6 5:7